Montag, 13. August 2012

Kids vor der Kamera: Wie macht man das?: Spiel, Sport, Spaß & Action

Kids vor der Kamera: Wie macht man das?: Spiel, Sport, Spaß & Action: Spiel, Sport, Spaß & Action.... eigentlich Augenblicke, wo wir unsere Kinder am liebsten sehen. Herausforderungen meistern.... Neues prob...

Spiel, Sport, Spaß & Action

Spiel, Sport, Spaß & Action....

eigentlich Augenblicke, wo wir unsere Kinder am liebsten sehen.
Herausforderungen meistern.... Neues probieren.... Ängste überwinden oder einfach nur eine Explosion an hemmungsloser Freude.

Zuerst möchte ich Euch in einen Klettergarten einladen, für die 4 Kids, die dabei waren, das erste mal, für mich im übrigen auch. Oftmals ist man ja nicht nur Fotograf, sondern auch Aufsichtsperson. Wenn man eine Kamera in der Hand hat überträgt man nicht zwangsläufig alle Verantwortung an jemand anders. Von daher war dieser Ausflug ein kleiner Spagat für mich zwischen Hilfestellungen und Aufmunterung, es war nicht alles für jeden einfach, selbst im Kinderklettergarten, und gleichzeitig mußten die passenden Perspektiven für schöne Fotos gesucht werden und die Technik im Griff gehalten werden.



Es ist definitiv etwas anderes, wie wenn man mit ein paar Kindern in den Park geht oder einen Spaziergang im Wald macht. Man kann weder planen, noch die "Models" positionieren wo das Licht gerade passend ist. Hier gab es fast überall eine Mischung aus Licht und Schatten, und keine Mama stellt sich dann dahin und hält einen Reflektor hinter sein kletterndes Kind, um die perfekte fotografische Ausleuchtung zu ermöglichen:-))). Das nächste Bild zeigt das "Problem", Beine und Helm im Sonnenlicht, der Rest eher im Schatten. 


In der Bildbearbeitung kann man das etwas "ausbügeln". Da gibt es verschiedenen Möglichkeiten, angefangen in dem man die Kontraste abschwächt, über "Abwedeln und Nachbelichten" (Photoshopper sagen dazu derweil auch hierzulande Dogde & Burn, also wenn Ihr den Begriff mal so hört, es ist einfach nur die englische Bezeichnung) bis hin zu Pinseln mit "weichem Licht". Hier wurde von allem etwas gemacht. Zuerst die Kontraste etwas herausgenommen, aber nur ein bißchen, sonst wird das Foto für meinen Geschmack einfach zu flau, dann wurde mit einem Pinsel mit heller Hautfarbe in der Option "weiches Licht" das Gesicht aufgehellt, und zuletzt die hellen Stellen (in Photoshop die Auswahl Lichter) etwas nachbelichtet an Beinen und Hose.

Außerdem ist man in so einem Park selten alleine, manchmal hetzt man schnell hin und her um eine Perspektive zu erwischen, wo man keinen fremden Menschen mit im Bild hat. Das funktioniert aber nicht immer, wie das nächste Foto zeigt.



Natürlich hätte ich die "halben Dame" einfach wegschneiden können, dann wär mir das Bild an sich aber zu eng gewesen. Zum Glück ist sie eh recht unscharf abgebildet, da mit geringer Tiefenschärfe (Blende 4) fotografiert wurde. Weiterhin wurde mit einer leichten Unschärfevignette (auch Vignette Blur genannt) die Person noch etwas unkenntlicher gemacht. Eine weitere Möglichkeit, die ich hier allerdings nicht angewedet habe, wäre z.B. für die Lightroom-Nutzer der tolle Pinsel, mit dem man quasi ganz einfach Stellen im Bild unschärfer pinseln kann (und man kann noch viel mehr damit, das Ding ist toll:-)). 




Bevor die Frage aufkommt, diese Fotos wurden allesamt mit einem Canon 70-200 L Objektiv aufgenommen. Das heißt, ich mußte für diese Bilder nicht zwangsläufig den Kindern vor der Nase rumhüpfen, sondern konnte aus einem gewissen Abstand heraus beobachten und fotografieren.

Zudem ist dieses Objektiv auch sehr zuverlässig im Autofokus und schnell. Es gibt durchaus gravierende Unterschiede in der Autofokusgeschwindigkeit von Objektiven. Beim Kauf inzwischen für mich eines der Hauptkriterien, daß es schnell sein muß. Gerade bei spielenden oder sportlichen Kindern muß Fotograf wie Technik mithalten können;-). Manche Objektive sind so langsam, die treiben einen fast in den Wahnsinn...also vor dem Objektivkauf am besten testen, oder in den vielen Onlinetests auch auf die Meinung von Benutzern und Experten achten, was die Schnelligkeit angeht. Für den Blumen- und Käferfotograf mit Stativ spielt das natürlich keine große Rolle, bei nicht festgeketteten Kindern schon;-).


Mit 1/640 Sekunde Belichtungszeit wurde dieses Foto aufgenommen, die Bewegung sozusagen eingefroren, während Kind hinuntersaust.

Die Brennweite 70-200 gibt einem relativ viel Spielraum, nachdem ich hier nun hauptsächlich enge Bildausschnitte gezeigt habe, es geht auch mit mehr Umgebung, und mit Glück auch ganz ohne andere Menschen im Bild;-) 



Ich sehe gerade, und das ist reiner Zufall, alle Beispielbilder sind im Hochformat. Bevor wir den Kletterpark verlassen, noch ein Portrait im Querformat und auch einmal ein komplett anderer Bearbeitungsstil.



Ab nun gehts zur Sommerrodelbahn:-)
Hier gibt es wieder andere Sachen zu beachten, wenn man ein paar tolle Shots machen möchte. Zum einem ist die Anzahl der Versuche begrenzt, in der Regel fahren die Kinder da nur ein paar mal runter. Das heißt für den Fotografen frühzeitig eine Stelle suchen, wo man einen guten Blick hat und wo das Licht gut ist, man z.B. nicht direkt gegen die Sonne fotografiert oder in einen ganz dunklen Schatten hinein, beides würde das Fotografieren erschweren.
 Und um nicht zu spät zu merken, daß die Fotos nichts geworden sind, schnell noch ein paar Probeaufnahmen machen mit anderen Fahrern. Die Bilder kann man ja sofort wieder löschen, reicht aber um zu sehen, ob es soweit scharf und von der Belichtung okay ist.



Auch dort war wieder das 70-200 Objektiv im Einsatz und als Belichtunszeit wurden 1/1250 Sek. genommen, bei dem guten Licht war das gar kein Problem. Mit einem ISO-Wert von 320 auch absolut noch im normalen Bereich. Die Blende auf der Distanz war mit F 4 offen, die Tiefenschärfe dennoch völlig ausreichend. Sollten die Lichtverhätnisse weniger gut sein, der Himmel bedeckt, und die Blende bereits offen sein, dann den ISO-Wert höher setzen, die Belichtungszeit aber belassen. Möglicherweise entsteht dann ein Rauschen in den Fotos, welches aber mit einer guten Software in den Griff zu bekommen ist. Auch hier empfehle ich Adobe Lightroom, wo einfach mit 3 Reglern das Rauschen stark zu reduzieren ist.


Hier wollte ich auch mal die Sportlichkeit meiner Kamera testen, die Canon 7D gilt als eine der Actionkameras. Um das auch zu nutzen bei der Geschwindigkeit wurde die Autofokusbetriebsart "AI Servo" eingestellt, den ich sonst nur selten benutze. Das heißt, solange ich den Auslöser schwach herunterdrücke schärft der Autofokus auch blitzschnell nach, dazu noch die Reihenaufnahme und man hat mit etwas Glück 8 scharfe Bilder in der Sekunde (es kommt natürlich auch drauf an in welchem Format man fotografiert, das wirkt sich auf die Schnelligkeit der Bildfolge aus). 

Nicht jede Kamera hat diese Möglichkeit, aber wer sie hat sollte sie wirklich mal ausprobieren und nutzen. Andere Marken können das übrigens auch, glaube der große Konkurrent Nikon machte dieses Jahr noch große Werbung für ihre intelligente Kamera, die sogar immer einen Schritt voraus ist:-)). 

Und nun ist es soweit, das ist der Zieleinlauf und das Ende dieses Blog-Beitrags....



Ich wünsche Euch noch einige tolle Sommerfotos und das nötige
"gute Licht"....