Donnerstag, 9. Februar 2012

Making-of "Im Schneegestöber"...Part 1


Hier möchte ich einmal ein bißchen trennen. Und zwar zwischen der aktiven Fotografie und der späteren Bearbeitung am PC. Im ersten Teil zeig ich Euch ein paar Fotos. Da diese gerade einmal vor einer Woche gemacht wurden ist es im Gedächtnis noch recht frisch, so daß ich etwas mehr dazu sagen kann:-).

Okay "Schneegestöber" ist etwas übertrieben, aber für hiesige Verhältnise war es doch schon ein richtig, echter Wintertag und die Flocken tanzt mal mehr, mal weniger dick und dicht umher.


Geplant war das vorher nicht wirklich, es ergab sich einfach, daß das Wetter endlich winterlich wurde und somit wurde die Gelegenheit genutzt, man wußte ja nicht wirklich wie lange das nun anhält.


Meine Tochter mag gerne eine kleine Prinzessin oder Fee sein, von daher wurde dieses Kleid gewählt. Ein weißes Kleid in weißer Landschaft hätte sicher etwas märchenhaftes, dachten wir. Mütz und Muff in der Kontrastfarbe braun so wie der Wald in dem wir fotografieren wollten. Natürlich gab es für die wenigen Minuten Fußweg zu der Stelle eine dicke Jacke über die kaum bedeckten Arme. Und unten herum, auch wenn man es nicht sieht, war noch eine Winterhose und schwarze, recht klobige Winterschuhe;-) Im zweiten Teil von diesem Making-of werdet Ihr dann lesen können, wie auf den Fotos diese recht unpassenden Schuhe und Unterkleidung "unsichtbar" gemacht wurden.  


Wirklich sauber wurde hier von mir auch gar nicht gearbeitet, wer es weiß oder mal genau auf den Saum des Kleides unten schaut, könnte auf eine Bearbeitung an dieser Stelle schließen. Ich fand es aber an dieser Stelle gar nicht so unpassend, daß das Kleid dadurch eher weich und fallend ohne viele Kontraste wirkte. Aber mehr dazu dann in Part 2!

Vorneweg vielleicht noch etwas zum Fotografieren im Winter. Extreme Temperaturen sind nicht zwangsläufig schädlich für die Technik, dennoch sollte man Kamera und Objektive nicht große spontane Temperaturunterschiede zumuten. Das heißt, nicht unbedingt vom Kaminfeuer raus bei -15 Grad, und noch weniger andersherum. Die Geräte beschlagen, Feuchtigkeit setzt sich fest, das könnte sich irgendwann auswirken. Von daher packe ich die Kamera schon bevor ich wieder zu Hause bin wieder in den Rucksack, damit sie sich ein bißchen akklimatisiert (schönes Wort, ja;-)), die Temperatur im Rucksack bleibt relativ beständig, erst wenn wir wieder 1-2 Stunden im Haus sind, pack ich die Kamera dann aus, das reicht in der Regel. Speicherkarte kann man ja schon vorher entnehmen.


Zweiter wichtiger Faktor: Batterien und Akkus werden bei Kälte sehr schnell leer, man kann davon ausgehen, bis doppelt so schnell wie bei Normaltemperaturen. Daher darf man vorher nicht mit der gleichen Menge Bilder rechnen mit einem Akku wie sonst. Am besten wirklich ein zweites Akku bzw. Ersatzbatterien mitnehmen. Es gibt kaum was ärgerliches, als wenn einem mitten in einem Shooting oder Spaziergang die Kamera ausgeht, weil es an "Saft" fehlt, zumal das einfach zu verhindern ist.


Dritter Faktor: Schnee! Schnee ist ja irgendwie auch nur Wasser und demnach wenn er schmilzt flüssig;-). Es wäre nicht verkehrt mal in seiner Kameranleitung oder im Internet nachzulesen in wieweit das Gerät (und Objektive) Wasser verträgt (vertragen). Da gibt es durchaus Unterschiede in der Verarbeitung, einige Geräte sind relativ gut abgedichtet, andere weniger. Nachdem mir mal ein Wassertropfen in eine digitale Spiegelreflexkamera geriet und diese erstmal lahm legte bin ich da vorsichtig. Ein Tuch zum Drüberwischen ist Pflicht (eines extra für die Linse, oder einen UV-Filter noch zum Schutz davor, und/oder die Gegenlichtblende, damit gar nicht erst so viel Schnee auf die Linse vorne fallen kann), weitere Möglichkeit wär eine Regenhülle für die Kamera oder jemand, der einem einen Schirm über den Kopf hält, wenn man wen findet:-). Bei solchen Shootings brauch es oft nur ein paar Minuten und dann gibt es wieder eine Pause zum Aufwärmen, Standortwechsel etc. etc., dann würde sich außer einem Rucksack ein Kameraholster lohnen. Quasi eine Hüfttasche, wo man recht schnell die Kamera verstauen und wieder hervorholen kann. Die gibt es auch recht lang, also für Teleobjektive z.B.. Im übrigen auch gut um eine starke Abkühlung zu vermeiden (siehe Faktor 1). Ansonsten Kamera, wenn es geht zwischendurch unter der Jacke transportieren, ist einfach besser wie nichts;-).




Dieses war das erste Foto, was aus dieser hier gezeigten Serie, entstand. Eigentlich stammte es noch aus der Vorbereitungszeit. Daß die Kamera derweil einsatzbereit war, wußte sie nicht. So ist dies eine völlig ungestellte Szene, eine Momentaufnahme wo sie versonnen mit dem Schnee spielte. Gerade deswegen gefällt es mir irgendwie. Und die tanzenden Schneeflocken kommen hier auch besonders gut zur Geltung.


Im Gegensatz dazu ist das nächste Portrait inszeniert. Ich nutze gerne vordergründige Dinge wie Bäume, Häuserecken, Sträucher, Straßenlaternen etc. als eine Art halber Rahmen in einem Bild. Einfach um die Sache etwas interessanter zu machen im Bildaufbau, oder als Mittel um zu zeigen wo fotografiert wurde, was ja oft schon eine Rolle spielt. Um die Schärfe aber möglichst nur im Gesicht zu haben und den Baum unscharf wirken zu lassen und somit auch einen interessanten Schärfekontrast hervorzubringen brauch es eine geringe Schärfentiefe. Dazu brauch es vorallem eine weit geöffnete Blende, in dem Fall eine 4,0. Im Nachhinein kann man bei der Bildbearbeitung da noch ein bißchen nachhelfen und den Effekt verstärken.




Als letztes möchte ich Euch aus dieser Serie noch ein weiteres Bild mit Baum als Stilmittel zeigen. In dem Fall ein Ganzkörperportrait. Fotografisch eigentlich fast genauso gehalten, wie das Foto zuvor. Allerdings bei der Bildbearbeitung wurde der natürliche Rahmen noch verstärkt. Natürlicher Rahmen klingt sehr hübsch. Was meint man damit? Ein natürlicher Rahmen ist ein Rahmen, der bereits im Bild vorhanden ist, das kann fast alles sein, alles was das Hauptmotiv umrahmt. Im dem Fall ist es auf der einen Seite der Baum, auf der anderen Seite die Büsche und der Weg, welcher dem Bild zusätzlich noch eine gewisse Tiefe gibt. Die beiden Elemente wurde um einiges abgedunkelt, so daß sie als Rahmen mehr hervortreten, weiterhin wurden sie unschärfer gemacht, damit das Auge mehr auf die Mitte und das Kind gelenkt wird. Das Gesicht hingegen, was dort hinter dem Baumstamm ziemlich im Schatten lag, wurde im Gegensatz aufgehellt, auch wie das funktioniert erfahrt Ihr im zweiten Teil:-).




Dies war dann aber auch eines der letzten Fotos, dann ging es nach Hause zu heißem Kakao;-).


Für den zweiten Teil wird es dann ein hier noch nicht gezeigtes Foto geben, diverse Bearbeitungsschritte werden erklärt, einiges über Photoshop (aber auch mit anderen Bildbearbeitungsprogrammen auf ähnliche Art möglich), aber auch Filtertechnik von Nik-Software werden eine Rolle spielen.


Nun nochmal die Zusammenfassung:
-Kamera und Objektive keine extremen Temperatursprünge aussetzen
-bedenken, daß Akkus und Batterien schneller leer sind
-bei Schneefall mal nachschlagen in wieweit Eure Kamera und Eure Objektive Wasser vertragen, ansonsten eventuell schützen mit einer Regenhülle oder ähnlichem


Und nun laßt Euch überraschen was dann im zweiten Teil folgt, der sollte hoffentlich dann morgen fertig sein.


In diesem Sinne liebe Grüße und wie immer gutes Licht wünschend


Eure Janina










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