Vorbereitung und Planung...

Spontanität und Planung schließen einander nicht zwangsläufig aus.
Manchmal hat man eine Idee, ein Thema, manchmal sogar ein fertiges Bild im Kopf. Wobei letzteres wirklich genau soooo umzusetzen doch eher selten gelingt:-). Aber eine Idee haben ist nicht verkehrt, einen Look, eine Geschichte, die man erzählen möchte. Oft reicht es den Look und die Umgebung vorher auszusuchen, vielleicht noch die Tageszeit wegen des Lichts auszukundschaften, der Rest ergibt sich von alleine, die Augenblicke finden sich, man muß sie dann nur noch erkennen und festhalten.


Hier hatte ich die Idee vom kleinen Auswanderer, etwas nostalgisch sollte es noch sein. Einzig der Koffer wurde extra besorgt. Weste war vom letzten Weihnachten, darunter eine Bluse der Schwester (das weiß er nicht, daß das für Mädchen eigentlich ist;-)), die Hose in dem Fall auch von der Schwester (rutschte auch oben herum arg). Mütz aus meiner Mützensammlung (persönlicher Tick). Und was brauch so ein kleiner Auswanderer, was darf auf gar keinen Fall fehlen? Genau, der Teddy....!

Das Wann? und Wo? war noch Thema. Das Wo? war nicht so schwierig. Diese alten Kiesgruben, die heute den Anglern dienen, sind von uns in wenigen Minuten zu erreichen. Und ich wußte, daß die Sonne uns entgegensetzt untergehen würde. Perfekt für meine Zwecke. Diese Bilder entstanden Mitte November 2011, also nicht mehr wirklich zu einer warmen Jahreszeit, von daher gehörte schon zur Planung vorort keine Zeit zu vertrödeln, so warm war das Outfit nicht;-). 
Was man eigentlich vor jedem Fotospaziergang macht, Speicherkarten, Akkus kontrollieren und schonmal das wohl bevorzugte Objektiv aufsetzen. In dem Fall ein 70-200mm auf eine Canon 7D (Cropkamera...Thema, was ein anderes mal erklärt wird und nun hier auch nicht wirklich eine Rolle spielt). 
Der Spielraum, der dieses Objektiv für solche Fotos bietet,  ideal. Ich wollte etwas aus der Ferne fotografieren, aber ohne Objektivwechsel entscheiden, ob eventuell nur ein Portrait oder mehr von der Landschaft zu sehen sein sollte. Auch durch das Schilf sollten Aufnahmen gemacht werden. Die Spannweite erlaubt einem alles, ohne dem Kind vor der Nase zu sitzen oder selbst groß den Standpunkt wechseln zu müssen.
Kind natürlich in Jacke, Schuhe und langer Hose gehüllt, vorort schnell die "äußere Hülle" entfernt, den Koffer platziert und einfach mal aufgefordert mal zu gucken, ob es denn da Fische gäbe. Die Neugier von kleinen Kindern oft ein tolles Hilfsmittel:-)).

Glaube Fische gab es keine, aber eine Schwanenfamilie zog über den See und war ebenso interessant.
Das Licht war wie erwartet gut, die Sonne war zum größten Teil bereits hinter den Bäumen verschwunden, der Rest der schönen warmen Abendsonne erhellte das Gesicht. Perfekte Bedingungen!


Aber sooo lange, haben sooo junge Kinder keine Lust auf fotografiert werden, das Ganze hat keine 15 Minuten gedauert und es entstanden einige tolle Aufnahmen.


Also Kurzfassung Planung:
Kamerausrüstung checken, passendes Objektiv aufsetzen
Outfit vorher zurechtlegen, anziehen was wetterbedingt geht, ansonsten Zwiebellook (was drüber ziehen, was schnell an- und ausgezogen werden kann)
Location auswählen und vorher mal schauen, wie da wann das Licht fällt, eventuell ein paar Probebilder machen.


Der Rest liegt am Kind und am Fotografen vorort, die meisten Kinder einfach mal machen lassen und als Fotograf aus verschienden Positionen Augenblicke einfangen.

Die Ergebnisse werden dann am PC sortiert und fertig verarbeitet.
Aber zu dem verschiedenen Bildlooks via Bearbeitung ein anderes mal. Soviel sei gesagt, an keinem der 3 hier gezeigten Bilder wurde länger wie 15 Minuten gearbeitet, würde sogar sagen eher unter 10 Minuten;-)


Als letzten Gruß von diesem Minishooting mein Lieblingsbild, der kleine Zehenwackler (vielleicht wollte er so ja die Schwäne anlocken;-)).


Liebe Grüße und gutes Licht
Eure Janina