Samstag, 11. Februar 2012

Making-of "Im Schneegestöber"...Part 2

Dieser Post soll Euch einen kleinen Einblick in die Bildbearbeitung geben. Das macht natürlich jeder anders und es gibt viele Wege, die zu einem ähnlichem Ergebnis führen. Das ist nicht als Anleitung zu sehen, sondern eher ans  Anregung mit ein paar Tips:-).

Hier wurde nun in Photoshop CS3 gearbeitet (aber auch andere Versionen von PS und auch ganz andere Bildbearbeitungsprogramme wie z.B. Gimp bieten gleiche oder ähnliche Funktionen) und mit den Color Efex Filtern von Nik Software, welche bei mir im Photoshop integriert sind. Manche Photoshop-Künstler (was bin ich froh keiner zu sein und das daher nicht zwangsläufig können zu müssen;-)) erstellen die gleichen Effekte auch nur mit Photoshop, aber mal ehrlich, warum kompliziert, wenn es auch einfacher geht?;-) Alles nutze ich dort nicht, und ich habe so meine Lieblingsfilter, und genau die und deren Handhabung werde ich hier auch etwas näher bringen. 

Fotobearbeitung ist nunmal keine Wunderwelt, vieles ist viel einfacher als man denkt und psst so unter uns, manchmal bekommt man ein ganz anderes Ergebnisals man eigentlich wollte und es gefällt trotzdem, natürlich sagt man dann "jaaa, lief alles nach Plan" *hust*:-).

Also fangen wir mal ein mit einem Bild aus der Serie im Schnee.
Zuerst der Vorher-Nachher-Vergleich:

 























Ehrlicherweise möchte ich aber dazu sagen, daß das Foto im Raw Format bereits leicht in Lightroom 3 vorbearbeitet wurde und wir nun das JPEG links sehen wie es in Photoshop weiterverarbeitet wurde. Über Lightroom sprechen wir dann irgendwann in einem Extra-Post, gehen wir jetzt einfach mal von dem linken Bild als Grundversion aus.

Und nun beginnen wir mit dem "Wie":


Das ist nun ein Screenshot von dem Bild nach den beiden ersten Bearbeitungsschritten.

Zuerst wurden die Schuhe und die Hose unten unsichtbar gemacht.
Dafür habe ich den Kopierstempel benutzt (Werkzeugpalette ganz links im Bild). Ganz oben links sieht man das Zeichen des Kopierstempels, rechts daneben ist die Pinselauswahl. Es sind schon einige Pinsel vorgegeben, aus denen man wählen kann. Hier wurde nun ein einfacher runder Pinsel gewählt (so als Vergleich im Bild war der Pinsel etwas halb so groß wie das Gesicht). Die Kante des Pinsel sollte nicht ganz hart sein sondern etwa 50% betragen, das macht den Rand des Stempels weicher und weniger auffällig. Modus bleibt auf "normal", Deckkraft ca. 60-80%. Dann wird ein Bereich auf dem Kleid mit  gedrückter Alt Taste gewählt und damit dann auf die zu überdeckenden Stellen geklickt (ohne Alttaste). Der Vorgang dann so oft wiederholt bis es passend ausschaut. Ebenso wurde auch unten noch etwas von dem Laub über die Schuhe gesetzt.

Weiterhin wurde der erste Nik-Filter benutzt und zwar "Reflector Effects Gold". Dazu wurde das Nik Programm geöffnet (hier oben recht rechts im Bild zu sehen) und dann wird die Filterpalette angezeigt (zeig ich Euch im nächsten Bild). Der Filter "Reflector Effects" bietet 3 Möglichkeiten "Gold", "Silver" und "Soft-Gold". Hier wurde Gold verwendet mit einer Deckkraft von 20%.Mit Schiebereglern kann man die Deckkraft verändern, aber auch einstellen aus welcher Richtung der Filter und ob der Effekt auf das ganze Bild verwendet wer.den soll. Das ist wirklich ganz simpel, einfach ein bißchen experimentieren wie es einem gefällt:-).  Das Bild wurde hier etwas aufgehellt und es wirkt wie ein leichter Sonnenschein.


Und nun mit geöffnetem Nik-Filter-Programm:



Der hier geöffnete Nik-Filter nennt sich Cross Balance. Man hat die Wahl zwischen 6 Filtern, die die Farbgebung des Bildes verändern in warme oder kalte Farben (Tageslicht, Kunstlicht). Ich habe den ersten dieser Filter benutzt (Tageslicht zu Kunstlicht 1) und eine Stärke von etwa 30%. Dadurch wurde das gesamte Bild etwas wärmer, bekam einen rötlichen Touch. Damit das Gesicht nun aber nicht leicht tomatenartig aussieht wurde im nächsten Schritt ein kleiner Pinsel gewählt (wieder recht weich), aus der Farbpalette (einfach dann links unten die angezeigten Farben anklicken, dann öffnet sich die Farbpalette) eine hautähnliche Farbe (muß nicht wirklich exakt sein) und oben bei den Pinselvorgaben Modus: "weiches Licht" und daneben eine Deckkraft von etwa 20-30%. (Randbemerkung: die daneben stehende Option "Fluss" bleibt bei mir immer auf 100%, man brauch immer nur eines von beiden benutzen entweder Deckkraft oder Fluss, ich benutze halt die Deckkraft). Damit male ich dann über die Hautpartien im Gesicht (diese Technik benutze ich allgemein sehr häufig, dies verfeinert nicht nur die Hautfarbe sondern hat auch einen leicht glättenden Effekt). Es lohnt sich wirklich da ein bißchen zu üben!


Der nächste Schritt war dann wieder ein Filter von Nik. Links im obigen Bild sind die ganzen Filter aufgelistet, die Auswahl ist wie man sieht groß und es sind ja nicht einmal alle im Bild:-). Also der nächste Filter nennt sich Glamour Glow. Den Effekt zu beschreiben ist nun nicht sooo einfach. Er softet das Bild, Strukturen werden weicher. Hier kann man nicht nur die Effektstärke (Schein) verändern, sondern auch Spitzlichter und Schatten regulieren, was ich an dieser Stelle gerne benutze. Die Schatten belasse ich fast immer völlig, aber die Spitzlichter, die zu hellen, strahlenden Stellen im Bild, mildere ich an diesem Punkt oft etwas ab, dann erkennt man an diesen Stellen auch wieder Strukturen (in diesem Bild z.B. im Kleid). Hier wurde ein Schein von 20% gewählt und die Spitzlichter um ca. 50% reguliert (alles wie gehabt mit simplen Schiebereglern). 

Es folgte ein weiterer Nik-Filter und zwar Darken/Lighten Center. Damit kann man auf einfache Art und Weise die Helligkeit regulieren und zwar differenziert zwischen Bildmitte und Bildrand. Wo man die Bildmitte nun haben möchte, kann man selbst wählen. Hier in dem Fall also mitten im Kind;-). Der Rand drumherum wurde in dem Schritt etwas abgedunkelt.


Und hier nun ein Zwischenergebnis:




Nun war mir aber der Wald noch zu grün, noch mehr Cross Balance wollte ich aber nicht einsetzten, sondern einen Filter verwenden, der nur das Grün in einen herbstlicheren Look verwandelt. Dazu passend der Filter "Indian Summer". Hier werden verschiedene Farblooks angeboten, wo Grün- in Rottöne umgewandelt werden. Es wurde der erste Look gewählt mit einer Intensität von 41%. Der Effekt ist vorallem rechts in den Sträuchern sichtbar.

Nun wurde noch der Bildrand ein bißchen unschärfer gemacht, auch da war ich bequem und nutzte einen Nik-Filter. Vignette Blur ist ebenfalls einfach zu handhaben. Man hat die Wahl wie der Effekt sein soll, also vielleicht nicht nur unscharf am Bildrand, sondern auch etwas neblig aufgehellt. Ich habe die erste Version gewählt, es wurde nur die Unschärfe eingesetzt. Weiterhin kann man Größe und Form und wie auffällig der Übergang vom Rand zur Mitte ist einstellen und natürlich auch wieder wo man die Mitte haben möchte. Alles einfach und simpel mit besagten Schiebereglern (außer wo man die Mitte haben möchte, da klickt man einfach hin;-)).

Nun sind wir auch schon fast fertig, als kleinen Feinschliff habe ich nochmal einen weichen Pinsel genommen, auch wieder im Modus "weiches Licht" und dieses mal ein dunkles Braun aus der Farbpalette gewählt. Mit einer Deckkraft von ca. 20% wurden damit ein paar Stellen im Foto nochmal etwas abgedunkelt wie z.B. Muff und Mütze, aber auch nochmal der Bildrand, vorallem der Baum.

So, das war es dann auch schon, fertig:-). Arbeitszeit ca. 15 Minuten!

Und so sah dann das fertige Ergebnis aus:


Nun noch etwas zu den verwendeten Filtern. Nik-Software bietet eine ganze Reihe von Filtersammlungen an, z.B. auch für Schwarzweißbilder. Weiterhin gibt es verschiedene Versionen, die älteren, mit vielleicht ein paar weniger Effekten, bekommt  man daher günstiger, oftmals sind die Filtersammlungen auch als Paket oder in Softwarepaketen als Sonderangebot erhältlich. Es lohnt sich da einfach immer wieder mal zu schauen und zu prüfen, ob es nicht günstiger geht und was man wirklich braucht! Probeversionen gibt es beim Anbieter gratis mit denen man einige Zeit (ich glaube 15 Tage) testen kann. Auf jeden Fall ausprobieren, rate ich da. Nicht nur das hier gezeigte, sondern einfach mal wild experimentieren und testen:-)).

Und damit verabschiede ich mich für heute und wünsche wie immer noch gutes Licht!

Eure Janina


P.S.: Das nächste Thema wird dann wieder eher praktischer sein und nicht über Bildbearbeitung


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